Hoher Besuch am Drachenfels
[Juli 1815, Königswinter] Das Städtchen stand Kopf, denn Kronprinz Friedrich Wilhelm war am Drachenfels! Oma Limbach fertigte ihre ersten Hüte für die Damen, ihre Schwiegertochter Henriette schenkte Schokolade aus.
[Juli 1815, Königswinter] Das Städtchen stand Kopf, denn Kronprinz Friedrich Wilhelm war am Drachenfels! Oma Limbach fertigte ihre ersten Hüte für die Damen, ihre Schwiegertochter Henriette schenkte Schokolade aus.
[Deutschland, 1815-1818] Die prägende Gestalt des Vormärz war Österreichs Staatskanzler Metternich in Wien. Nun war jegliche politische Betätigung der Bürger stark eingeschränkt, wenn nicht gar unmöglich.
[Rheinland, 1823/24] Der Landtag in Düsseldorf, das klingt vertraut. Doch zur Zeit der Restauration konnte der Landtag nur beraten, die Entscheidungen traf König Friedrich Wilhelm III. in Berlin.
[Rheinprovinz, 1820] Nun bekam jeder die Chance auf Schulbildung, der Schulbesuch wurde sogar Pflicht. Elementarschulen, Realschulen und Gymnasien wurden aufgebaut. Hubert Limbach wird Lehrer.
[Rheinprovinz, um 1825] Zermürbt von der ständigen Überwachung und Unterdrückung zogen sich viele Bürger resigniert zurück ins Private. Die Zeit des Biedermeier hat Carl Spitzweg in seinen Bildern festgehalten.
[Rheinprovinz, 1820er Jahre] Anfang des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der Romantik, hatte man das Rheintal mit seinen Felsen und Burgen für den Fremdenverkehr entdeckt. Auf dem Rhein fuhren die ersten Dampfschiffe.
[Rheinprovinz, um 1827] Einige glückliche Monate gingen ins Land. Doch dann sollten die Steinbrüche am Drachenfels wieder eröffnet werden, und langer, erbitterter Rechtsstreit mit dem Steinhauern begann.
[Europa, um 1830] Zur Zeit der Restauration war es gefährlich, von Freiheit zu sprechen geschweige denn sie einzufordern. Doch die Juli-Revolution in Frankreich und Belgiens freiheitliche Verfassung machten Mut.
[1831/32, Rheinprovinz] Der erbitterte Rechtsstreit mit den Steinhauern um die Kuppe des Drachenfels dauerte an, und ging schließlich bis hinauf zu König Friedrich Wilhelm III. in Berlin.
[Rheinprovinz, Mitte der 1830er Jahre] „Hoch lebe jedes Volk, das seine Ketten bricht und mit uns den Bund der Freiheit schwört! Vaterland – Volkshoheit – Völkerbund hoch!“ hatten die Redner auf dem Hambacher Fest gerufen.
[Deutschland und Frankreich, 1837] Der Rhein floss durch viele Länder, und endlich war Frieden. Seit gut zehn Jahren fuhr Jean, Kapitän der Preußisch-Rheinischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft, nun auf dem Rhein.
[Rheinprovinz, 1842] Im September 1842 war König Friedrich Wilhelm IV. wieder am Rhein, in Köln. Heute sollte im Domhof der Grundstein für die Vollendung des Kölner Doms gelegt werden. Das war ein gewaltiges Projekt!
[Rheinprovinz, 1843] Zur Zeit der Restauration unterdrückte der preußische Staat Meinungs- und Pressefreiheit, folglich wurde auch die liberale „Rheinische Zeitung“ zensiert. Dann vertrat sie sogar demokratische Ideen.
[Rheinprovinz, 1843] Seit kurzem dampften und schnauften die ersten Eisenbahnen durch Deutschland; die erste fuhr 1835 von Nürnberg nach Fürth. Nun plante man schon eine Eisenbahnlinie nach Belgien.
[Rheinprovinz, um 1845] Der Vormärz war auch eine Zeit großer sozialer Not. Auch Hans und Sophie wussten wohl, welch schweres Leben andere Familien hatten. Dann entdeckte Sophie Heines Wintermärchen.
[Königreich Preußen, 1847] Seit einigen Jahren regierte König Friedrich Wilhelm IV. Als Kronprinz war er am Rhein gewesen, und mit Stolzenfels hatte er sogar ein Schloss dort. Viele setzen ihre Hoffnungen auf ihn.
[Deutschland, 1848] Im Februar 1848 vertrieben die Franzosen ihren „Bürgerkönig“, Frankreich war wieder Republik. Die Nachrichten aus Paris verbreiteten sich schnell. Schon in den ersten Märztagen kam es in vielen Städten zu Unruhen.
[Rheinprovinz, 1848] Im März 1848 hatte die Revolution gesiegt. Die Demokraten im Bonner Raum sammelten sich um Professor Gottfried Kinkel aus Oberkassel und seinen jungen Studenten Carl Schurz.
[Deutschland, 1848/49] Der Einzug der Parlamentarier in die Frankfurter Paulskirche am 18. Mai 1848 war ein großer Tag. Überall wehten schwarz-rot-goldene Flaggen und die Menschen jubelten den Parlamentariern zu.
[Deutschland, Mai 1849] Ende 1848 hatten die alten Kräfte in Preußen gesiegt. König Friedrich Wilhelm IV. hatte die Preußische Nationalversammlung aufgelöst und im Dezember 1848 eine Verfassung „oktroyiert“.
[Rheinprovinz, Mai 1849] Neue Kämpfe brachen aus, eine zweite Aufstandsbewegung vor allem in Sachsen, Baden, der Rheinprovinz und der Rheinpfalz wollte die Fürsten zur Annahme der Paulskirchenverfassung zwingen.
[Rheinprovinz, 1851] Nach dem Scheitern der Revolution waren Demokraten in großer Gefahr, viele waren geflohen. Als auch Huberts Familie verleumdet wurde, ging er zu den Verwandten seiner Frau Henriette nach Brüssel.
[Brüssel, 1850er Jahre] Einige Jahre verbringen Hubert und Henriette, ihre Tochter Anni und die Enkel Hans und Sophie im Häuschen von Henriettes Familie in Brüssel. Sophie wird eine begabte Hutmacherin.
[Rheinprovinz, 1851-1858] Prinz Wilhelm von Preußen kam als Generalgouverneur an den Rhein. Hier fand er zu einer gemäßigt-konservativen Haltung und entließ schließlich den stockkonservativen Oberpräsidenten.
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