August Mackes letztes Bild
[Rheinprovinz, Sommer 1914] Einige Tage lagen hinter den tödlichen Schüssen von Sarajevo. Gräfin Sophie und Graf Andras Csabany waren tief betroffen und sehr besorgt. Nun waren sie am Rhein bei ihrer Tochter Lottie.
[Rheinprovinz, Sommer 1914] Einige Tage lagen hinter den tödlichen Schüssen von Sarajevo. Gräfin Sophie und Graf Andras Csabany waren tief betroffen und sehr besorgt. Nun waren sie am Rhein bei ihrer Tochter Lottie.
[Rheinprovinz und Brüssel, Juli 1914] Die Militärs des Reiches rechneten schon seit Jahren damit, dass ein Krieg für sie ein Zwei-Fronten-Krieg werden würde: gegen Frankreich im Westen und gegen Russland im Osten.
[Rheinprovinz, August 1914] Alle Diplomatie zwischen den Hauptstädten Europas den Juli hindurch war gescheitert. Am 1. August hatte Deutschland Russland, am 3. August Frankreich den Krieg erklärt.
[Rheinprovinz, August 1914] Die Mobilisierung lief an. Fast überall war die Atmosphäre aufgeheizt; die Kriegsbegeisterung fegte alle anderen Emotionen hinweg, aus Freunden und Bekannten wurden Feinde.
[Rheinprovinz, 1914/15] Seit einigen Wochen war Lotties Mann Matthias nun fort. Noch immer begeisterten sich die Zeitungen an den vielen Kriegsfreiwilligen. Zu Tausende zogen sie hinaus, um für das Vaterland zu kämpfen.
[Rheinprovinz, 1914/15] Niemand war auf einen langen Krieg vorbereitet. Jakob hörte noch die siegessicheren Rufe „zu Weihnachten sind wir wieder hier“. Seine Vorräte im „Stübchen“ gingen zur Neige.
[Europa, 1915/16] Seit der Wende an der Marne tobte im Westen ein Stellungskrieg. Millionen Soldaten lagen sich in Schützengräben gegenüber. Im Osten befand sie sich die k.u.k. Armee in einer katastrophalen Lage.
[Rheinprovinz/Europa, 1916] Von überall her kamen schlimme Nachrichten. Kaum jemand mochte in diesen Tagen noch an einen kurzen Krieg glauben, auch wenn die Kriegspropaganda sich weiter siegessicher gab.
[Österreich-Ungarn, November 1916] Am 21. November 1916 verstarb in Wien der 86-jährige Kaiser Franz Joseph. Am 30. November trug man ihn mit allem Glanz der verfallenden Donaumonarchie zu Grabe.
[Rheinprovinz, 1916/17] Der Krieg ging schon ins dritte Jahr. Die Seeblockade Englands machte dem Deutschen Reich sehr zu schaffen; längst waren die Lebensmittel rationiert, und unzählige Menschen hungerten.
[USA, 1917] Entsetzt blickte Lorenz Bergmanns Enkelin Chiara auf die Liberty Bonds, die sie eben kaufen wollte. Darauf war ein Wesen mit Pickelhaube abgebildet, damit offensichtlich ein Deutscher.
[Rheinprovinz, 1916/17] Der Krieg ging schon ins dritte Jahr, und es gab keine Aussicht auf Frieden. Mehrfach hatte Papst Benedikt XV zu Friedensverhandlungen gedrängt, doch vergeblich.
[Rheinprovinz, Herbst 1918] Trotz aller Gegensätze des Krieges, ein Leid teilten Menschen in allen Ländern und Kontinenten: jeder bangte um die Seinen angesichts einer verheerenden Pandemie.
[USA und Deutschland, 1918] Auch in den USA bangten viele Familien um ihre Männer, Väter, Söhne und Brüder, und warteten auf Nachrichten von der Front im fernen Europa. „Safer for Democracy“ sollte die Welt werden.
[Deutschland, November 1919] Reichskanzler Max von Baden hatte um Waffenstillstand gebeten. Trotzdem sollte die Marine zu einem letzten Gefecht gegen die Royal Navy auslaufen. Daraufhin kam es zum Aufstand.
[Königswinter, Ende November 1918] Nach den Waffenstillstandsbedingungen musste das linke Rheinufer am 4. Dezember 6 Uhr morgens geräumt sein, so hatten es die Zeitungen berichtet.
[Rheinprovinz, November 1918] Innerhalb weniger Tage nach dem Kieler Matrosenaufstand und dem Umsturz in Berlin kam es in vielen anderen Regionen zu Aufständen. Auch in Köln und Bonn gab es Arbeiter- und Soldatenräte.
[Rheinprovinz, Dezember 1918] Für die meisten Deutschen war die Niederlage völlig überraschend gekommen, und nun standen auch noch fremde Besatzungstruppen im Land. Noch immer herrschte Kriegsrecht.
[Deutschland, 1918/19] Für den 19. Januar 1919 war die Wahlen zur Nationalversammlung angesetzt, und erstmals durften auch Frauen wählen und gewählt werden. Doch noch immer wurde gekämpft.
[Ungarn, November 1918] Schon in den letzten Kriegstagen hatten sich die Tschechen, Galizier, Polen, Slowenen und Kroaten von Österreich-Ungarn losgesagt. In Siebenbürgen hatte Rumänien die Macht die übernommen.
[Deutschland, Anfang 1919] Millionen Soldaten waren gefallen, Hundertausende Menschen verhungert, und die junge Republik kämpfte gegen erdrückende Lasten. Es gab viel Hunger, Wohnungsnot und Verelendung.
[Deutschland, 1919] Durch den verheerenden Krieg war die ganze Welt aus den Fugen geraten, da konnte auch die Kunst nicht dieselbe bleiben. Nun sorgten die Dadaisten in Berlin und Köln für Aufruhr.
[Deutschland, 1918/19] Ungewissheit über die Zukunft prägte die Stimmung im Rheinland. Es herrschte Kriegsrecht, die Menschen litten Hunger, und auf einen maßvollen Frieden kann man bestenfalls hoffen.
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