Heimreise ins Deutsche Reich
[Rheinprovinz, 1872] Deutschland war geeint unter Kaiser Wilhelm I. Sophie und Andras waren endlich vereint und feierten an einem Spätsommerabend Familien und Freunden. Sogar Lorenz Bergmann kam aus den USA.
[Rheinprovinz, 1872] Deutschland war geeint unter Kaiser Wilhelm I. Sophie und Andras waren endlich vereint und feierten an einem Spätsommerabend Familien und Freunden. Sogar Lorenz Bergmann kam aus den USA.
[Deutschland, 1870er Jahre] Deutschland war geeint, und mit der Reichsgründung war der Traum vieler Menschen in Erfüllung gegangen. Auch im Siebengebirge wehte die schwarz-weiß-rote Flagge des Kaiserreiches.
[Bayern, um 1873] Graf Andras Csabany ging als Gesandter Österreich-Ungarns nach München. Sophie baute ein Ausbildungs- und Austauschprogramm auf. Sie bekamen zwei Kinder, Lottie und Joscha.
[Rheinprovinz, um 1875] Seit Jahren tobte ein Kampf zwischen Reichskanzler Bismarck und der katholischen Kirche. Bistümer und Pfarreien waren unbesetzt, katholische Schulen und Orden gab es nicht mehr.
[Deutsches Reich, 1870er/80er Jahre] Noch immer regierte der „eiserne“ Kanzler Bismarck. Verantwortlich war er „seinem Herrn“, dem Kaiser, nicht dem Reichstag. Vom Parlamentarismus hielt er nicht viel.
[Rheinprovinz, Oktober 1880] Endlich war der Kölner Dom fertiggestellt! Ein großes Fest stand an, auch das Kaiserpaar wurde erwartet. Man sollte sehen, dass Frieden war zwischen Staat und Kirche.
{Königswinter, 1881-84] Auf halber Höhe zwischen dem Städtchen Königswinter und dem Drachenfels wurde gebaut. Als Sophie und ihre Kinder in den Ferien wieder am Rhein waren, staunten auch sie über die riesige Baustelle.
[Deutsches Reich, um 1886] Viele Menschen in Österreich-Ungarn und Deutschland hofften auf ihre Kronprinzen. Beide, Rudolf und Friedrich, galten als liberal und wollten Reformen. Doch sie hatten einen schweren Stand.
[Deutsches Reich, um 1890] Kaiser Friedrich III. war nach nur 99 Tagen auf dem Thron im Neuen Palais in Potsdam verstorben. Im „Dreikaiserjahr“ 1888 folgte de facto der Enkel Wilhelm II. dem Großvater Wilhelm I.
[Belgien, 1880/1890er Jahre] Graf Andras Csabany ging an die österreichisch-ungarische Botschaft in Belgien. So kam Sophie, die als Emigrantenkind in Brüssel aufgewachsen war, als Diplomatengattin zurück.
[Rheinprovinz, 1890] Bald nach dem Tod Kaiser Wilhelms I. wollte man ihm auch in der Rheinprovinz ein Denkmal errichten. Für viele Rheinländer, die stolz waren auf das Reich und den alten Kaiser, war das Ehrensache.
[Rheinprovinz, 1893] 1893 war ein glückliches Jahr. Sophies hochbetagten Eltern Anni und Jean ging es gut. Jakob leitete das „Stübchen“ für sie. Lorenz Bergmann kam mit seiner Frau Annelie aus den USA zu Besuch.
[Rheinprovinz, 1894] Seit vielen war Sophies Bruder Hans Kapitän auf einem Rheindampfer. Unter seinen Freunden war Kapitän Boule-Piquelot, der mit seinem Ausflugsdampfer „Aimée“ Touren vom Elsass nach Köln anbot.
[1895/96, Amerika] Zwei Jahre nach Lorenz‘ Besuch in Deutschland ging Sophies Traum in Erfüllung. Mit ihrer Tochter Lottie und ihrem Schwiegersohn Matthias stand sie an der Südspitze Manhattans.
[Rheinprovinz, 1899] Im Zuge des Straßen- und Eisenbahnbaus wurde der Abbruch von Basalt am Petersberg und am Ölberg immer intensiver. Der Kampf gegen die große Steinbrüche im Siebengebirge ging weiter.
[Rheinprovinz, um 1900] Mit den Nachbarn war Frieden, und wirtschaftlich ging es aufwärts. Auch am Rhein ließ es sich gut leben, und im Siebengebirge war der Tourismus war zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden.
[Rheinprovinz, um 1906/1907] Im „Limbach-Stübchen“ bot Jakob auch Kolonialwaren an. Im Gastraum schenkte auch Jakob Kakao und Kaffee aus. Oft machten die Nachbarkinder ihre Schularbeiten hier.
[Deutsches Reich, um 1907] Die Außenpolitiker des Kaisers verkündeten Deutschlands Streben nach Weltgeltung ganz offiziell. Joscha Graf Csabany, Sophies erwachsener Sohn, kam an die Botschaft Österreich-Ungarns in Berlin.
[Rheinprovinz, um 1907] Der Petersberg war eine feine Adresse, sogar Vertreter des europäischen Hochadels logierten oben im Hotel Nelles. Man fuhr mit der Zahnrad hoch. Zugleich ging der Steinbruch weiter.
[Deutschland und Amerika, 1911] Über Generationen hatten Bergmanns und Limbachs diesseits und jenseits des Atlantiks stets engen Kontakt gehalten. Dann kam eine traurige Nachricht aus den USA.
[Rheinprovinz, 1912] Einige Jahre später waren die Steinbrüche am Petersberg Geschichte, nicht aber der Radau: auf dem Petersberg wurde ein neues, noch größeres Hotel gebaut. Joscha Csabany war wieder zu Besuch am Rhein.
[Europa, um 1912] Viele Menschen glaubten mit ihrem Kaiser Wilhelm, dass es für das Deutsche Reich immer weiter aufwärts gehen würde. Doch die Spannungen und Konflikte in Europa konnte man nicht übersehen.
[Deutschland, 1913/14] Mit ihren über 70 Jahren war Sophie eine aparte, grauhaarige Dame mit blitzendem Augen, einem wachen Verstand und einem unbändigen Interesse für die Welt um sich herum.
[Österreich-Ungarn, 1914] Serbien war nach den Balkankriegen ein starkes und ehrgeiziges Königreich, ein beunruhigender Nachtbar für den Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn, in dem viele Slawen lebten.
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